Bayrisch für’s Volksfest – 10 WIRKLICH wichtige bayrische Sätze
Es ist Volksfestzeit und in den Weiten des Internets findet man einige vermeintliche „Bayrisch-Guides“, die aber eher dafür sorgen, dass du dich noch mehr als Nicht-Bayer outest als du mit hochdeutsch tun würdest (Ich sag nur Oachkatzlschwoaf, brrrr). Hier folgt eine Top 10 „Bayrisch für’s Volksfest“. Sätze, die auch generell im Leben oft gebraucht weden. Ist zwar teilweise nicht so spektakulär wie „Mogst schmusen?“ aber dafür nützlicher 😉
1. Zur Begrüßung
“Servus”, “Habedere” und “Griaß Di” sind weit verbreitete Begrüßungen für Menschen zu denen man Du sagt.
“Servus” kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich Diener – in diesem Fall “zu Diensten”.
“Habedere” ist im Endeffekt nur, wie der Gruß ausgesprochen wird. Eigentlich heißt es wörtlich “(Ich) Habe die Ehre”, “Habedere” eben. Bei uns in Bayrischzell wird das “Habedere” noch kürzer gemacht. Wir sagen einfach kurz: “Hawe”.
“Griaß di” ist die Übersetzung von “(Ich) Grüße dich”. In der Höflichkeitsform wird meistens “Griaß eana” oder “Griaß Gott” oder auch “Griaß eana Gott” gesagt. Also: “Ich grüße Sie (wörtlich: Ihnen)”, “Grüß Gott” und “(Es)Grüße Sie (wörtlich: Ihnen) Gott”
2. Nach dem Befinden erkundigen
Es gibt einige Arten sich nach dem Befinden zu erkundigen, je nachdem, was man als Antwort erwartet.
“Wia gäht’s da?” ist da die klassische Variante, die einfach “Wie geht es dir?” bedeutet. “Gähts da guad?” Als weitere Frage “Geht es dir gut?” ist ebenfalls passend.
“Ois klar?” oder “Ois fit?” ist das Pendant zu “Alles klar?” oder “Alles fit?”
Und wer’s ganz kurz will, sagt einfach “Na?”.
3. Auf „Wia gäht’s da?“ antworten
Als Antwort auf Frage 2 ist am Einfachsten “Basst ois”=”Passt alles” oder “Mia gäht’s guad”=”Mir geht es gut”.
Wenn man ein kleiner Witzbold ist, kann man dann noch drauf sagen: “Schlechte Leid gäht’s imma guad” was soviel heißt wie “Schlechten Menschen geht es immer gut”.
4. Die Herkunft klären
Wenn du von deinem Sitznachbarn wissen willst, woher er kommt, fragst du: „Wo bist’n du her?“ oder kurz “Woher bist’n”. Was auch funktioniert ist “Woher kimmst du?” oder kurz “Woher kimmst’n?”
5. Die Herkunft mitteilen
Die Antwort von deinem Sitznachbarn wird sein: „I bin vo…“, was wörtlich bedeutet “Ich bin von…”
6. Der Bestellvorgang
Kommt die Bedienung an den Tisch, sagt man “I hätt gern…”
Weil ich schon einige wilde Bezeichnungen für Bier, etc. gehört hab in diesem Beitrag hier findest du ein kleines “Was du bestellen solltest wenn du … willst”.
7. Wenn du bezahlen willst
Statt “Die Rechnung bitte” sagt man bei uns “I daad gern zoin” für “Ich würde gerne zahlen”. Das “daad” ist unser bayrischer Konjunktiv 😉 Gibst du dann Trinkgeld, dann sagst du am Besten “Basst scho”, wenn du kein Rückgeld mehr willst.
8. Wenn du versehentlich jemanden anrempelst
Es kann ja mal passieren. Es ist eng und man hat halt leider hinten keine Augen. Und wenn es dir (hoffentlich) Leid tut, sagst du „T’schuldige“ oder „Duad ma Leid.“
Wirst du allerdings angerempelt und keiner macht die Anstalten, sich zu entschuldigen, reicht oft ein empöhrtes “Äha!”.-
9. Wenn der Angerempelte nicht zu Schaden gekommen ist
Wenn die besagte Person keine bleibenden Verletzungen durch deinen Rempler bekommen hat, wird sie antworten “Basst scho!”
10. Verabschieden
Irgendwann ist das schönste Festl mal zu Ende. Drum sagt man am Schluss zu seinen Sitznachbarn, neuen Bekanntschaften und Freunden: „Pfiad di!“ oder in der Mehrzahl „Pfiad eich!“
Ich hoff, dich bringen diese Sätze weiter und du kannst des nächste Mal Volksfest tatsächlich mit a bissl bayrisch punkten.
Wenn du gerne mehr bayrisch lernen willst schau doch hier weiter 🙂
→ Schreib gern in die Kommentare, wenn du Fragen zur Aussprache hast und – natürlich – ob dir „Bayrisch für’s Volksfest“ geholfen hat.